METTINGEN. Auf diesen Tag haben sich die Studierenden am Comenius-Kolleg in Mettingen lange vorbereitet. Bei einer kleinen Feierstunde im Foyer des Kollegs nahmen sie ihr Abiturzeugnis entgegen. Das teilt das Kolleg in einer Presse-Information mit.
Ein Gitarrenensemble und Reinhild Veerkamp am Keyboard machten den Auftakt. Dann ergriff Robin Hunter für die Studierenden das Wort. Er erinnerte in seiner Rede an die drei Jahre, an denen man das Vergnügen hatte, „in die Wissenswelt des Comenius-Kollegs einzutauchen.“ Er erinnerte sich auch an den Anfang im Februar 2013, als viel Ungewissheit vor den Schülern lag.
Hunter hob hervor, dass das Comenius-Kolleg aber nicht nur eine Wissenswelt eröffnet, sondern auch viele Freundschaften angebahnt hat. Die Studierenden hätten sich in den sechs Semestern kennen- und schätzen gelernt. Man sei so etwas wie eine große Familie geworden. Dabei richtete er auch einen ausdrücklichen Dank an das Lehrerkollegium. Aber untereinander habe man sich ebenfalls stets geholfen, „ob bei Mathe oder beim Umzug“.
Nach der mit reichlich Beifall bedachten Rede sprach Susanne Böttcher für die Schulleitung. Im Blick auf rassistisches Gedankengut, das vor allem in Sachsen zu einem großen Problem auch an Schulen werde, hob Böttcher hervor, dass das Schulgesetz in NRW politische Parteinahme im engeren Sinne verbiete. Allerdings erfordere es geradezu eine Verankerung auf dem Boden des Grundgesetzes. Junge Menschen sollten in Schulen befähigt werden, am sozialen und kulturellen Leben in der Gesellschaft teilzunehmen und sich für ein friedliches Zusammenleben einzusetzen.
Dazu gehöre auch, dass man lerne, die Religion des anderen zu achten, sagte Böttcher. Genau so wie die Erziehung zur Nächstenliebe, zur Demokratie, zur Toleranz, zum Verständnis füreinander.
Wenn das in den zurückliegenden Jahren am Kolleg gelungen wäre, dann wäre viel gewonnen. Das Comenius-Kolleg biete, so Susanne Böttcher weiter, gute Möglichkeiten für ein solches kulturelles und soziales Lernen.
Denn in kaum einer anderen Schule gäbe es so viele verschiedene Nationalitäten, die unter einem Dach lernen und feiern. Die stellvertretende Schulleiterin schloss mit dem Appell: „Lasst euch nicht gleich- und einmachen! Bleibt offen, neugierig, verständnisvoll, und wenn es sein muss, auch misstrauisch.“
Nach den Reden verteilten Norbert Middendorf als Beratungslehrer und Marion Meyring als Abiturkoordinatorin die Abiturzeugnisse an folgende ehemalige Studierende: Madeline Brügge, Marina Brunner, Sarah Freye, Jan Hibeljic, Robin Hunter, Raphael Husmann, Markus Ihlenburg, Guido Kohne, Erwin Mut, Alina Oelgemöller, Milena Räder, Nico Stockel. Aus diesem Semester haben zudem die folgenden Studierenden die Fachhochschulreife erlangt: Samet Altun, Nayla Baig, Sevil Cankurt, Marie-Theres Stöckner, Dietmar Weger.
Quelle: IVZ, 20.12.2015
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