Am Comenius-Kolleg ist eine Zweigstelle der Tafel eröffnet worden! Nachfolgend der Artikel aus der IVZ dazu:

 

Tafel-Zweigstelle erfährt viel Hilfsbereitschaft

Die Ibbenbürener Tafel ist mit dem Betrieb der Zweigstelle im Mettinger Comenius-Kolleg gestartet. Einmal in der Woche können sich Bedürftige in der ehemaligen Küche des Studienwohnheims Lebensmittel für kleines Geld kaufen.

Obst und Gemüse sowie die übrigen Lebensmittel sind sortiert. Sie liegen in den Kästen auf den Arbeitsflächen der Küche im Studienwohnheim des Mettinger Comenius-Kollegs bereit. Das Team hat die roten Schürzen umgebunden. Die neue Zweigstelle der Ibbenbürener Tafel hat den Betrieb aufgenommen. Einmal in der Woche am Montag, haben bedürftige Menschen dort die Möglichkeit, zwischen 14 und 16 Uhr Lebensmittel für kleines Geld zu kaufen.

Was die Initiatoren des Projekts „Tafel-Zweigstelle“ in Mettingen besonders gefreut hat: Die große Bereitschaft vieler Menschen, ehrenamtlich mitzuhelfen. Ursprünglich waren die Initiatoren von zwölf bis 15 Ehrenamtlichen ausgegangen. Schnell seien aber bis zu 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen gekommen, berichtet Ursula Nospickel. Sie ist bereits seit sechs Jahren bei der Tafel in Ibbenbüren tätig und betreut jetzt den Mettinger Standort. Die Helferinnen und Helfer hätten probeweise einen Tag in Ibbenbüren mitgearbeitet, um reinzukommen. Jetzt steht ein großes Team bereit. Die Anlieferung für den ersten Betriebstag habe ebenfalls gut geklappt, ist Ursula Nospickel zufrieden.

Seit 2006 betreibt der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Ibbenbüren die Tafel. Sie versorgen etwa 1500 bedürftige Menschen mit Lebensmitteln. Viele Firmen aus der Region spenden dafür Ware zum Verzehr. Der Platz an der Oststraße in Ibbenbüren ist jedoch durch den steigenden Bedarf allmählich knapp geworden. Deshalb habe sich eine Filiale für die rund 150 Tafelkunden aus Mettingen, Recke und Westerkappeln angeboten. Für einige Menschen, die auf das Angebot angewiesen sind, verkürzten sich damit die Entfernungen, weil sie zur Ausgabe nicht mehr nach Ibbenbüren fahren müssten.

Aber nicht nur für die Kunden ist der Weg jetzt kürzer, sondern unter anderem auch für Ursula Nospickel. Sie wohne in Schlickelde und müsse jetzt nicht „über den Berg“ nach Ibbenbüren. Der Deutsch-Brasilianischen Studienstiftung St. Antonius als Trägerin des Comenius-Kollegs kommt es ebenfalls entgegen, die Küche als Ausgabestelle zur Verfügung zu stellen. „Wir sind froh, dass wir eine sinnvolle Nutzung für die Räume gefunden haben“, sagt Kollegleiter Thorsten Bahlmann. Er vertritt an diesem Tag Helmut Kellinghaus, der Vorsitzender der Stiftung ist.

Zudem sind unter anderem Frank Schneider, Geschäftsführer des SkF Ibbenbüren, sowie dessen Vorsitzende Bärbel Lehmann zum Betriebsstart nach Mettingen gekommen. An dem Projekt, eine Tafel-Zweigstelle in der Tüöttengemeinde einzurichten, sind außerdem die Mettinger Pfarrcaritas und der Arbeitskreis Asyl beteiligt. Bei den Kosten für den entstehenden Abfall hat die Gemeinde Mettingen Unterstützung signalisiert.

Zunächst sei ein Ausgabetag pro Woche vorgesehen, erläutert der stellvertretende Leiter des Comenius-Kollegs, Jörg Kamp. Je nachdem, wie sich die Nachfrage entwickle, könne das Angebot auch ausgeweitet werden. Der Standort Ibbenbüren werde durch die Zweigstelle entlastet, sagt SkF-Geschäftsführer Frank Schneider. Deshalb sei er sehr froh über das Projekt und darüber, dass es von vielen Beteiligten getragen werde.

Der Keller des Studienheims eigne nicht nur wegen der Geräumigkeit der ehemaligen Küche sehr gut als Ausgabestelle, erklärt Ursula Nospickel. Im langen Flur hätten die Kundinnen und Kunden außerdem ausreichend Platz, wenn sie warten müssten. Das sei vor allem bei Regen von Vorteil. Gut sei zudem, dass der Standort etwas abseits liege. Da bekomme nicht jeder mit, wer auf die Lebensmittel der Tafel angewiesen sei. Der Weg zum Keller führt über eine Treppe. Wenn Menschen kommen, die nicht mehr gut zu Fuß seien, bringe das Team die Waren auch nach draußen, sagt Ursula Nospickel.

Um Lebensmittel bei der Tafel zu bekommen, benötigen die Bedürftigen Kundenkarten. Dafür müssen sie ihre Bedürftigkeit regelmäßig nachweisen und dafür ihre Einkommensverhältnisse offenlegen. Um längere Wartezeiten an der Ausgabestelle zu vermeiden, ist die Tafel-Kundschaft in Gruppen eingeteilt, denen wiederum Farben zugeordnet sind. Für jede Farbe ist wiederum ein Zeitfenster von 15 Minuten eingerichtet. Grundsätzlich holen die Fahrer der Tafel die Lebensmittel von den Supermärkten ab und bringen sie zu den Ausgabestellen. Dort werden sie sortiert, bevor sie an die Kunden rausgehen.

„Wir sind froh, dass wir eine sinnvolle Nutzung gefunden haben. Ungenutzte Räume sind nicht schön.“ Thorsten Bahlmann

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